Stiftung Marienstift

Im Jahr 1888 wurde aus dem von Mathilde Jörres gegründeten Verein „Marienstift“ die Stiftung Marienstift. Heute, über 130 Jahre später, führen wir das Andenken und den Wunsch unserer Gründerin weiter, Bewohner:innen Respekt, Würde und Zufriedenheit im Alter zu ermöglichen.

Unsere Einrichtungen bieten durch zugewandte Pflege, soziale Betreuung und eine altersgerechte Versorgung ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben. Wir sind Wegbegleiter, Dienstleister und Gemeinschaft. So ermöglichen wir Menschen jeden Geschlechts und jeder Glaubenseinstellung, ein gepflegtes und sicheres Zuhause im Alter.

Altenpflegerin hält die Hand einer alten Dame

Unsere Ge­schich­te

Im Jahre 1878 legte Mathilde Jörres, Inhaberin einer Kunststickerei in München, den Grundstein zur Gründung der STIFTUNG MARIENSTIFT. Zu ihren Kunden zählte König Ludwig II., ihre kostbaren Stickereien finden sich unter anderem in den Schlössern Neuschwanstein und Linderhof. Frau Jörres kaufte 1878 das ehemalige Hotel National in der Münchener Ottostraße 7, sorgte für den Umbau in ein „Wohnstift für katholische Frauen“ und gründete den Verein „Marienstift“. Im Jahre 1888 wurde der Verein in eine „selbständige Wohltätigkeitsstiftung“ umgewandelt und „landesherrlich anerkannt“. Die Geburtsstunde der Stiftung Marienstift.

Mathilde Jörres

Im Jahre 1892 erfolgte im Rahmen einer „Schenkung“ an die Stiftung Marienstift die Zustiftung eines Häuserkomplexes zwischen der Marktstraße und der Römerstraße in Bad Tölz durch Anna Barbara Merz, geborene Sepp. Sie hatte 1869/1870 das ihr gehörende an der Isar gelegene „Kruglederhaus“ zu einem Damenstift umbauen lassen, fünf weitere Gebäude dazu gekauft und plante die Gründung einer Stiftung und den Einbezug der weiteren Gebäude in eine größere „Altersversorgungsanstalt“. Anna Barbara Merz, eine fromme Optikers- und Professorenwitwe, kannte Mathilde Jörres und ihr Werk in München. Sie fühlte sich durch die Gründung und Verwaltung einer eigenen Stiftung überfordert. So überschrieb sie den Häuserkomplex an der Isar am 2. März 1892 zusammen mit Wertpapieren der Stiftung Marienstift. Diese sollte dort ein Altenheim, das Stift „Mariä Opferung“, errichten und führen für „alleinstehende, besonders kränkliche und ältere Damen von katholischer Konfession und unbescholtenem Charakter, deren Mittel für eigenen Haushalt und Pflege zu beschränkt sind“. Darin wohnen sollten auch „zwei würdige emeritierte katholische Geistliche“. Mariä Opferung wurde am 1. Juli 1892 eröffnet; dieses Haus in Bad Tölz kann somit als der Ursprung oder die Wurzel der Altenhilfearbeit der Stiftung Marienstift angesehen werden.

Im Jahr 1901 beantragte Mathilde Jörres die Genehmigung zum Aufbau eines vierten Geschosses für das Münchener Altenheim Marienstift. 1902 konnte mit der Hebung des Dachstuhls begonnen werden.

Im Marienstift waren je nach Vermögenslage verschiedene, insgesamt aber niedrige Pensionspreise vorgesehen. 1901 beispielsweise musste die Pensionärin zwischen 600 und 1200 M jährlich zahlen. Dabei konnten die Mieterinnen unter möblierten und unmöblierten und verschieden großen Zimmern wählen. Eine Pensionärin durfte aber höchstens zwei Zimmer für sich beanspruchen. Zudem wollte man, soweit es die finanziellen Mittel erlaubten, einige Freistellen oder zumindest ermäßigte Plätze einrichten. Die Kosten für die Pflege bei leichten Krankheitsfällen waren inbegriffen, nur bei schweren Erkrankungen mußte besondere Vergütung geleistet werden.

Mathilde Jörres verstirbt am 27. Mai 1912. Die Münchner Neuesten Nachrichten würdigen sie als »bekannte Münchner Persönlichkeit«, als Gründerin des Marienstifts und als Förderin der Frauenarbeit. Ihr Grab befindet sich im Alten Südlichen Friedhof. Frau Jörres erhielt zu Lebzeiten von König Ludwig II. 1875 die König Ludwigs-Medaille Abteilung für Industrie und Prinzregent Luitpold zeichnete sie anlässlich ihres 70. Geburtstages und des 25jährigen Bestehens des Marienstifts mit der Medaille des Verdienstordens der bayerischen Krone aus. Das Marienstift wurde noch lange nach ihrem Tod so sehr mit seiner Stifterin identifiziert, da man vom Jörresstift sprach und nicht vom Marienstift.

Am 07. Januar 1945 wurden die Einrichtungen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bis dahin dienten sie der Förderung der Frauenberufstätigkeit („katholischen alleinstehenden Fräuleins aus der Provinz, welche in München eine höhere Schule besuchen, ohne bei ihren Angehörigen wohnen zu können, selbständige Fräuleins, die an einer Lehranstalt, in einem Kontor oder in einem Geschäft engagiert sind und alleinstehende Damen, die von einer Pension oder Rente leben“) – darunter auch Auszubildende und Mitarbeiterinnen der Kunststickerei, gezielt auch „Waisen und Mädchen mit körperlichen Gebrechen“.

Acht Jahre nach Kriegsende, war der Stiftungsrat noch immer auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Neubau eines Altenheims. Die Grundstücke in der Ottostraße und Max-Josef-Straße wurden 1954 verkauft. Das neue Grundstück sollte in der Nähe einer Kirche und einer Straßenbahnhaltestelle liegen und auf keinen Fall in der Umgebung einer Industrieanlage, zudem sollte alter Baumbestand vorhanden sein. Im Ortsteil Gern wurde dann ein Grundstück in der Klugstraße erworben und 1955/1956 darauf das „Marienstift“ für „Pensionärinnen“ über 60 Jahren („katholische alleinstehende weibliche Personen“) errichtet. Auch das Stift in Bad Tölz wurde parallel bis zum Jahr 1957 wieder völlig instandgesetzt.

Ab dem Jahr 1960 entsprach nach verschiedenen Sanierungsmaßnahmen das Haus von „Mariä Opferung“ nach Auffassung des Stiftungsrates zwar „mindestens dem Stand anderer Altenheime vergleichbarer Größe“, es gab aber Überlegungen zum Bau einer weiteren Einrichtung an anderer Stelle in Tölz wegen des Verkehrslärms, der Enge der Bebauung im Stadtkern von Bad Tölz, mangels Grünflächen und zu geringer Aufnahmekapazität. Nach jahrelanger Grundstückssuche und Herausforderungen bei den Bauplänen, wurde in den Jahren 1967/1968 wurde deshalb das „Pater-Rupert-Mayer Heim“ an der Königsdorfer Straße gebaut

Offensichtlich prägte die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche das Selbstverständnis von Mathilde Jörres entscheidend mit. Nicht nur die Stiftsbewohnerinnen, sondern auch die Mitglieder des Stiftungsrats, die bis in die 1980er Jahre immer männlich waren, mussten katholisch sein. Ein Mitglied war zudem immer ein römisch-katholischer Geistlicher, der in der Kapelle des Marienstifts den täglichen Gottesdienst abhielt und traditionell im Stift wohnte. Seit den 1980er Jahren werden auch Männer – auch mit Pflegebedarf – aufgenommen.

Alltag im Heim 1990

Die Arbeit in „Mariä Opferung“ wird eingestellt. Das Pater-Rupert-Mayer-Heim in der Königsdorfer Straße ist ab diesem Zeitpunkt das einzige Haus der Stiftung Marienstift in Bad Tölz.

Siehe auch „Das Marienstift“, von Constanze Werner, Buchendorfer Verlag, 1998

Marienstift – mit Herz

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Mitarbeiter, die täglich mit viel Herz bei der Arbeit sind

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Einrichtungen, in denen viele Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert bekommen

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Seit diesem Jahr sind wir immer mit Herzblut dabei

Jobs und Ehren­amt

Die Stiftung Marienstift und ihre Einrichtungen in München und Bad Tölz schaffen den Rahmen, damit unsere Mitarbeiter:innen die Wertschätzung erfahren, die dieser schöne Beruf mit sich bringt.

Wir verstehen uns als Gemeinschaft und wollen jeden Tag mit positiver Energie bestreiten. Wir wissen, dass nicht jeder Tag Sonnenschein bereithält. Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass in einem positiven Arbeitsumfeld mit Wertschätzung, Achtung und Respekt jeder Tag im Job mehr Berufung als Beruf sein kann.

Eine faire Bezahlung, individuelle Weiterentwicklung und ein verlässlicher Dienstplan sind selbstverständlich. Unsere gesamten Benefits finden Sie bei unseren Jobangeboten:

Wir bieten Ausbildungsverträge für die Altenpflege und sind anerkannte Einsatzstelle für Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst.

Unverzichtbar für das Leben und Arbeiten in der Stiftung sowie den Einrichtungen, sind unsere Ehrenamtlichen. Dank ihrer Lebenserfahrung, Kreativität, ihrem steten Mitgefühl und dem Geschenk ihrer Zeit können wir unseren Bewohnenden zusätzliche Angebote machen, die das Leben im Alter abwechslungsreich gestalten.
Wenn auch Sie sich ehrenamtlich bei uns betätigen wollen, freuen wir uns auf Ihre Nachricht. Alle weiteren Informationen finden Sie HIER.

Bewohner machen eine Aktivität im Garten
Lachende Pflegerin

Herzens­worte

Pflegerin wäscht Bewohner – Illustration

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Rechtsform

Die Stiftung Marienstift ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in München und assoziierte Organisation beim Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. und des Deutschen Caritasverbandes e.V.

Die Stiftung Marienstift ist als gemeinnützige Stiftung vom Finanzamt für Körperschaften in München anerkannt und berechtigt, steuerlich wirksam Spenden zu bestätigen. Die Organe der Stiftung sind der Stiftungsvorstand und der Stiftungsrat.

Unsere Einrichtungen

Marienstift München
Marienstift München

Im wunderschönen Stadtbezirk Gern in München gelegen, bietet das Altenheim Marienstift über 150 Menschen ein sicheres und schönes Zuhause. Das Altenheim wurde 1955 bautechnisch fertig gestellt und 1956 eröffnet und im Lauf der letzten Jahre immer wieder modernisiert und erweitert. Heute verfügen wir im Altenheim Marienstift über 26 Doppelzimmer, 103 Appartements und fünf Zwei-Zimmer-Wohnungen.

Pater-Ruper-Mayer-Heim von außen
Pater-Rupert-Mayer-Heim

Das Pater-Rupert-Mayer-Heim bietet 94 Frauen, Männern und Paaren ein wundervolles Zuhause im schönen Bad Tölz. Zur Verfügung stehen aktuell 78 Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich, 18 weitere Einzelzimmer mit einem gemeinsamen Sanitärbereich mit dem Nachbarzimmer. Wir befinden uns etwas oberhalb der Isar-Promenade – ideal für Spaziergänge und Naturliebhaber:innen.